Die Kamille ist die beliebteste Heilpflanze in Europa. Jeder kennt den typischen Duft, der sich schon beim Reiben der Blätter entfaltet. Sie gehört zur Familie der Korbblütler, wird 20 bis 50 cm hoch und blüht von Mai bis Juni.

Die ursprüngliche Heimat der echten Kamille ist Süd- und Osteuropa sowie Vorderasien. Heute wird sie in ganz Europa, Nordamerika und auch in Australien kultiviert.

Die Kamille ist eine sehr anspruchslose Pflanze. Sie wächst auf Wiesen, Äckern und auch auf Brachland. In der freien Natur ist sie leider kaum noch zu sehen, da sie oftmals in der Nähe von Getreide wächst und von vielen Bauern als Unkraut bekämpft wird. Die Qualität der Kamille ist stark abhängig vom Zeitpunkt des Pflückens. Am dritten bis fünften Tag nach dem Blühen sind die Wirkstoffe am intensivsten.

 

Ein kleiner Exkurs:
Bereits im antiken Ägypten schätzte man die heilende Wirkung der Kamille. Sie wurde dem Gott der Sonne geweiht und linderte Krankheiten wie Erkältungen, Schmerzen und Fieber. Die Römer verwendeten die Kamille als Mittel gegen Schlangenbisse und zur Beruhigung bei Schlafstörungen.

In England gehörte in früheren Zeiten die Kamille zu den neun heiligen Kräutern und es wurde zur Tradition, dass bei einer Krönung der künftige König einen Bund Kamille bei sich trägt. Angeblich ist das auch heute noch so – Wir werden sehen!

In der Kamille sind viele ätherische Öle enthalten und die Heilwirkung wurde inzwischen auch medizinisch belegt. Die echte Kamille wurde vom Verband Deutscher Drogisten (VDD) im Jahre 1987 zur ersten „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt. Außerdem wählte man sie zur „Heilpflanze des Jahres 2002″.

Sie eignet sich besonders für die äußerliche Behandlung. Sie hemmt Entzündungen, fördert die Wundheilung, tötet Pilze und Bakterien ab und neutralisiert die von ihnen produzierten toxischen Stoffe. Der Duft hat auf uns eine entspannende und beruhigende Wirkung und hilft bei Stress und Unruhe.

Institut für Naturkosmetik