Weihrauch ist das natürliche Harz (Olibanum) des Weihrauchbaumes, welches ähnlich wie bei der Kautschukgewinnung abgezapft wird. Der Weihrauchbaum benötigt einen ganz bestimmten mineralreichen steinigen Boden in extrem trockenen Regionen, um zu gedeihen. Nur drei Gebiete auf der Erde erfüllen diese Voraussetzungen. Eine davon ist als sog. Weihrauchgürtel in der Geografie bekannt und liegt auf der arabischen Halbinsel im Jemen und Oman, Ostindien und Somalia.

Ein kleiner Exkurs:
In den Monaten März und April werden dem Strauch mit Schabmessern vorsichtig Schnitte zugefügt bis aus den Harzgängen ein milchiger Saft läuft, der in der Sonne gerinnt. Er wird nach ca. 2 Wochen abgekratzt und weggeworfen. Für die eigentliche Harzgewinnung ist ein zweiter Schabvorgang notwendig, weil erst dann der Saft in guter und ausreichender Qualität austritt. Wenn sich das Harz an der Sonne schließlich zu durchsichtigen, braunen Klumpen erhärtet hat, werden sie von Arbeitern eingesammelt und müssen kühl und trocken gelagert werden, weil sie nach der Ernte keine Sonne mehr vertragen. Ein Baum kann drei- bis viermal im Jahr geerntet werden und bis zu zwanzig Kilo Harz liefern. Nach drei Jahren aber braucht er eine mehrjährige Ruhepause.
Das Harz des indischen Weihrauchbaumes (Boswellia Serrata) wird in der traditionellen indischen Naturheilkunde seit über 3000 Jahren als wichtiges Heilmittel eingesetzt. Die alte Sanskritbezeichnung für Weihrauch ist Guggul. Die Ägypter benutzen Weihrauch zum Einbalsamieren ihrer Toten. Seit dem 4. Jahrhundert wird Weihrauch in der römisch katholischen Kirche benutzt. Der sprichwörtliche Reichtum des Nahen Ostens gründete u. a. auch auf den Jahrtausende alten Weihrauchhandel. Die Weihrauchstraße erstreckt sich über 3500 km vom Indischen Ozean bis zum Mittelmeer.

In der Kosmetik wird Weihrauch heute wegen seiner entzündungshemmenden, antiseptischen und hautregenerierenden Eigenschaften eingesetzt. Die ätherischen Öle werden durch Destillation gewonnen und verhindern, dass bei Akne Narben zurückbleiben. Generell in der Narbenpflege und zur Behandlung von Schwangerschaftsstreifen (auch vorbeugend) hat sich Weihrauchöl bewährt.

Institut für Naturkosmetik